Der Douro Fluss und seine Geschichte
Der Fluss Douro - die Faszination einer uralten Handelsroute
Der Fluss Douro - seit Urzeiten ein Handelsweg voller Gefahren
Der Fluss Douro ist seit Urzeiten ein wichtiger Handelsweg, doch seine Gefahren und Hindernisse konnte man erst mit der Zeit überwinden. Das unregelmäßige Flussbett, teils felsig, mit sandigen Abschnitten und tiefen Strudeln erschwerte die Navigation sehr. Eine Karte von 1848 zeigt nach einer Zeichnung von Joseph James Forrester, der jede Ecke des Flusses kannte, insgesamt 210 schwierige Navigationspunkte. Trotzdem wurde der Douro mehr als zwei Jahrtausende lang zwischen Porto und Tua intensiv befahren.
Der obere Teil des Flusses Douro bis hin zur spanischen Grenze wurde erst in 1792, mit der Zerstörung des Granitfelsens von Cachão da Valeira, der sich über die gesamte Breite des Flussbettes erhob, schiffbar gemacht. Dies ermöglichte neue Anbauflächen für den begehrten Wein im oberen Teil des Douro Tals.
Mit den Rabelo-Booten sicher auf dem Douro Fluss unterwegs
Um den Gefahren des Flusses entgegenzuwirken, wurde das sogenannte Rabelo-Boot erfunden: Ein flaches Schiff mit rundlicher Form, welches durch ein großes Segel angetrieben wird und an der Spitze über ein riesiges Ruder verfügt. Durch diese Innovation war es ab dem 5. Jahrhundert endlich möglich die Gewässer des Douro-Territoriums zu befahren.
Die Schiffe sind ein Symbol für die intensiven Mühen der Vergangenheit, als die Matrosen jedes Jahr Tausende von Weinfässern in epischen und gefährlichen Reisen transportierten, die mehrere Tage dauerten und in denen es häufig Schiffswracks gab. Denn der Douro war ein «schwierig zu befahrender Fluss», mit tückischen Gewässern.
Die Mündung des Douro - keine sichere Ausfahrt bei stürmischem Wetter
Es war schon immer schwierig, die Mündung des Douro zu überqueren. Viele Boote sind auf der Cabedelo-Sandbank oder an den felsigen Rändern des Flussbettes gestrandet
und haben Leben und Eigentum verloren. Einige Schiffsuntergänge in der Mündung des Douro
wurden berühmt, wie der Porto-Dampfer im Jahr 1842, bei dem Dutzende von Menschen ertranken. Die Schwierigkeit, die Mündung des Douro zu überqueren, hat die lange und kontinuierliche Schifffahrt jedoch nicht verhindert, die durch eine intensive Handelstätigkeit mit den Kolonien angeregt wurde und die Stadt Porto seit dem Mittelalter mit den atlantischen Seewegen verbunden hat.
Die Zähmung des Douro Flusses
In den letzten 50 Jahren wurden der turbulente Fluss durch eine Reihe von Staudämmen gezähmt. Zwischen 1972 und 1985 wurden in Portugal 5 Staudämme gebaut: Carrapatelo (1972), Bagaúste (1973), Valeira (1976), Pocinho (1982) und Crestuma-Lever (1985). Diese Dämme sorgen für eine regulierte Wasserzufuhr, Elektrizitätsgewinnung, verbesserte und sichere Schiffbarkeit sowie Schutz vor Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen.
Der Douro Fluss heute - gefahrenfreies Reisen mit Kreuzfahrtschiffen
Mit zunehmendem Transport über die Straße und Schienenverkehr sind schon seit einiger Zeit sind im Fluss Douro verschiedene Schiffstypen verschwunden, wie zum Beispiel die Überfahrtenboote, welche die Ufer an vielen Stellen des Tals miteinander verbanden. Auch die Kohleschiffe sowie andere Boote, welche Tag täglich im Unterlauf des Flusses fuhren, sind heute nicht mehr aufzufinden. Diese Boote transportierten früher jeden Tag Brot, Obst, Gemüse und Arbeiter nach Porto und belebten die intensive Flussbewegung der Stadt Porto.
Zwischen den 60er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts war die Flussbewegung praktisch ausgestorben, bevor sie dann um die Jahrtausendwende wiederbelebt wurde. Heute finden Sie komfortablere und sicherere Boote vor allem von touristischen Fluss-Kreuzfahrten. Eine Flussfahrt auf dem Douro ist zwar heute nicht mehr mit den Gefahren und Emotionen vergangener Zeit verbunden, beeindruckt aber trotzdem jedes Mal aufs Neue.
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