Madeira Landwirtschaft
Terrassen und Aquädukte
Die Landwirtschaft auf Madeira
Einzigartige Agrarlandschaften
Auf Madeira ist die landwirtschaftlich nutzbare Fläche sehr knapp und das tiefe Merreswasser in Küstennähe verhindert die Zunahme an benutzbaren Ackerflächen. Lediglich die kleine Fläche der Fajäs, die durch die von den Klippen abbrechenden Felsen geschaffen wurden, können landwirtschaftlich genutzt werden.
Eingezwängt zwischen dem Atlantik und den vulkanischen Bergen der Insel, brauchten die Madeiraner viel Einfallsreichtum und Kraft, um das Land landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Durch den Terrassenbau haben sie über die Jahrhunderte hinweg eine einzigartige Agrarlandschaft zu schaffen, die auf Hügeln, Hängen und Klippen, auch heute noch lebendig ist. Dieses natürliche Denkmal, welches von aufeinanderfolgenden Generationen errichtet wurde, kostete vielen Schweiß und nicht wenige der Bauern verlorenen dabei auch ihr Leben.
Was ist eine Faja ?
Die portugiesischen Sprache definiert Fajã als das Tiefland bzw. der Boden neben einem Felsen, normalerweise am Meer gelegen auf dem Landwirtschaft betrieben wird. In der in der Regel wird das Land durch eine Ansammlung von Erde auf einer sehr widerstandsfähigen Lavabank gebildet. Das Wort Fajã ist auf den Azoren und Madeira sehr verbreitet, wo Fajas auf fast allen Inseln vorkommen.
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Die Baukunst der Terrassen und Levadas
Um die landwirtschaftlichen Terrassen zu bauen, war es notwendig, den vulkanischen Basalt und das vulkanische Geröll aufzubrechen. Stein auf Stein wurden entlang der Berge endlose Mauern errichtet. Anschließend wurde Erde durch steile Fußwege hinaustransportiert, um die Terrassen aufzufüllen. Der Bau von Terrassen und die Öffnung de unzähligen Levadas (Wassertransportwege) für den Transport des Düngewassers sind erstaunliche menschliche Errungenschaften und Kulturrebe von Madeira.
Warum waren die Levadas notwendig?
Die Einwohner Madeiras verstanden es, die widrigen Bedingungen zu überwinden. Im Süden der Insel, wo die Temperatur höher ist, war jedoch das Wasser knapp. Der Bau von Wasserwegen ( Levadas) war notwendig, denn das Grundwasser und das Regenwasser aus den südlichen Bächen erwies sich als unzureichend, um das trockene Land an den sonnigen Hängen zu bewässern. Dagegen gab es im zentralen Bergmassiv, auf der Hochebene von Paul da Serra und dem nördlichen Teil der Insel ausreichend Wasser. Aus diesem Grund begannen ab dem 19. Jahrhundert die Einwohner das Mittelgebirge mit Tunnels zu perforieren sowie die bekannten Aquädukte (Levadas) in das Gestein zu bauen.
Wie hat das aus dem Norden herangeführte Wasser die Landschaft im Süden der Insel verändert?
Das aus dem Norden herangeführte Wasser der Aquädukte veränderte das Erscheinungsbild der bis dahin trockenen Landschaft im Süden der Insel. Große Gebiete im südlichen Teil der Insel wurden nun "grün" und fruchtbar und einer intensiven Landwirtschaft zugänglich gemacht. Zum Beispiel velor das Machico-Tal seine "Trockenheit" mit der Öffnung der Levada Nova. Auch das östliche Hochland rund um die Hsaauptstadt Funchal sowie die Ortschaften Caniço und Santa Cruz profitierte stark von dem Bau der Wasserwege. Bei einer durchschnittlichen Temperatur von über 15 °C, und mit ganzjährigem Wasser produzieren die Farmen zwölf Monate im Jahr.
Der Niedergang der Landwirtschaft und die sukzessive Erosion der landwirtschaftlich genutzten Böden
Die landwirtschaftlichen Parzellen in Madeira sind klein und sehen eher aus wie gepflegte Hinterhöfe der Häuser an den Hängen. Durch die Lage und den schwierigen Zugang zu den Parzellen ist es bis heute noch notwendig, die Produkte auf dem Rücken über lange und steile Treppen zu tragen. Diese schweren Arbeitsbedingungen führten dazu, dass viele junge Menschen sich von der Landwirtschaft abwandern. Die Alten verlieren an Kraft, die Mauern stürzen ein und die Felder verkommen. Eine weitere negative Folge des Niedergangs der Landwirtschaft ist die zunehmende Erosion der bisher landwirtschaftlich genutzten Böden. Mit dem Verfall der Stützmauern, die bisher als Drainage für Wasser dienten, steigt auch die Gefahr von Erdrutschen, der Verlauf von Bächen und kleinen Flüssen wird vor allem in der Regenzeit unberechenbarer und gefährlicher für die Ortschaften an der Küste. Die bisher landwirtschaftlich genutzte Böden landen im Meer und verursachen dort schwere ökologischen Schäden an der Meeresfauna.
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