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Portugal Kolonien


Die Entstehung der Kolonien

Portugal war eines der ersten Länder, das sich im 15. Jahrhundert vor allem unter der Führung von Heinrich dem Seefahrer auf die Entdeckung von neuen Gebieten auf dem Seeweg konzentriert hat. Die Portugiesen erschlossen zuerst Madeira und die Azoren, dann Guinea-Bissau, die Kapverden, Angola. Unter König Manuel I. entdeckte Vasco da Gama 1498 den Seeweg um das Kap der Guten Hoffnung nach Ostafrika, Mosambik und Goa in Indien. 

Pedro Alvares Cabral bekam die Leitung der Indienflotte übertragen und erhielt den Auftrag, an der Westküste Indiens zu segeln. Doch die Atlantikströmungen trieben ihn nach Südamerika, und so entdeckte der Portugiese Brasilien. Auch in Asien gründete Portugal weitere Kolonien, nämlich Ost-Timor und Macau.

Heinrich der Seefahrer und weitere Seefahrer errichteten durch ihre Expeditionen entlang der afrikanischen Küste fortlaufend strategische Stützpunkte, um die maritime Expansion Portugals langfristig fortzusetzen und zu festigen. Auf diese Weise entstanden die späteren Kolonien.


Karte von Luís Teixeira (c. 1574) com a divisão do Brasil em 12 capitanias e a linha de Tratado de Tordesilhas deslocada dez graus para oeste
Karte von Luís Teixeira (c. 1574) com a divisão do Brasil em 12 capitanias e a linha de Tratado de Tordesilhas deslocada dez graus para oeste

Portugal Kolonien Karte

Der Zerfall des Imperiums und die Unabhängigkeit der Kolonien von Portugal

Das portugiesische Reich begann jedoch im 19. Jahrhundert zu zersplittern. 1822 wurde Brasilien unabhängig und Portugal musste sich im Laufe des Jahrhunderts den Angriffen anderer europäischer Länder stellen, um seine Kolonien in Afrika und Asien zu behalten. 

Das 20. Jahrhundert markierte eine neue Phase des Kolonialismus, die heute als Imperialismus bezeichnet wird.  Im 20. Jahrhundert und mit zunehmenden Unabhängigkeitsbewegungen konnte die Macht über die afrikanischen Kolonien nur mit Gewalt und Härte durch Portugal aufrechterhalten werden.

Durch die sogenannte Nelken-Revolution vom 25. April 1974 und das Ende des Regimes Salazar in Portugal kam es zur plötzlichen Entkolonialisierung der afrikanischen Kolonien, die im Vergleich zu anderen ehemaligen europäischen Kolonien von Portugal mit großer Verzögerung durchgeführt wurde. Durch den Demokratisierungsprozess von Portugal im Zuge der Revolution von 1974 wurden alle ehemaligen portugiesischen Kolonien, mit Ausnahme von Timor befreit.

In der Folgezeit kam es zu erheblichen Verwerfungen sowohl in den afrikanischen Kolonien wie in Portugal. Rund eine Million Portugiesen, die sich in Übersee niedergelassen hatten, mussten "über Nacht" repatriiert werden, und all ihr  Hab und Gut zurücklassen. In einigen der ehemaligen Kolonien wie Angola oder Mosambik kam es zu langwierigen Bürgerkriegen um die Macht, mit großem Leid für die dortige Bevölkerung. 

Jedes einzelnes afrikanisches Land hatte seinen eigenen steinigen Weg in die neu gewonnene Freiheit.

 Zusammenarbeit im 21. Jahrhundert 

Heute im 21. Jahrhundert hat Portugal weitgehend gute politische und zum Teil enge wirtschaftliche Beziehungen zu den ehemaligen Kolonien. 

Neben der Pflege der bilateralen Beziehungen zwischen Portugal und den einzelnen Ländern (ehemaligen Kolonien) wurden folgende Institutionen zur multilateralen Zusammenarbeit gegründet, mit dem Ziel, in den Mitgliedsländern die Bereiche Kultur, Bildung, Wirtschaft, und Bewahrung der portugiesischen Sprache zu fördern.


Países Africanos de Língua Oficial Portuguesa (PALOP)

Die Akronym PALOP bezeichnet die afrikanischen Länder, die Portugiesisch als Amtssprache haben. Die Gruppe, auch lusophones Afrika genannt, besteht aus den fünf ursprünglichen Mitgliedern Angola, Kap Verde, Guinea-Bissau, Mosambik und São Tomé e Príncipe sowie Äquatorialguinea, das später der Gruppe beitrat und ebenfalls Portugiesisch als Amtssprache annahm. 

Diese Länder haben Protokolle der internationalen Zusammenarbeit für Entwicklung mit mehreren Ländern und Organisationen in den Bereichen in den Bereichen Kultur, Bildung, Wirtschaft, Diplomatie und Bewahrung der portugiesischen Sprache  unterzeichnet. 

Comunidade dos Países de Língua Portuguesa  (CPLP)


Die Gemeinschaft der portugiesischsprachigen Länder (CPLP) ist ein multilaterales Forum, um die gegenseitige Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen den portugiesischsprachigen Mitgliedern zu vertiefen. Die CPLP wurde im Jahr 1996 gegründet und verfügt über eine eigene Rechtspersönlichkeit. 

Die Ziele der Organisation sind: Politisch-diplomatische Konsultationen zwischen den Mitgliedsstaaten, um deren Präsenz auf der internationalen Bühne zu stärken; Zusammenarbeit in allen Bereichen, einschließlich Bildung, Gesundheit, Wissenschaft und Technologie, Verteidigung, Landwirtschaft, öffentliche Verwaltung, Kommunikation, Justiz, öffentliche, Sicherheit, Kultur und Sport ; Förderung und Verbreitung der portugiesischen Sprache durch die Umsetzung von Projekten.

Mitgliedstaaten sind: Angola, Brasil, Cabo Verde, Guiné-Bissau, Equatorial Guiné, Moçambique, Portugal, São Tomé e Príncipe, Timor-Leste

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