Der Zisterzienserorden in Portugal
Cister – eine europäische Bewegung
Die Cisterzienserbewegung ist eine bedeutende religiöse Bewegung, die im 11. Jahrhundert in Europa entstand. Sie wurde von einer Gruppe von Mönchen gegründet, die sich von den bestehenden klösterlichen Traditionen abgrenzen wollten. Diese Bewegung betonte Einfachheit, Bescheidenheit und das Leben in Gemeinschaft. Während ihrer Blütezeit im Mittelalter breiteten sich die Cisterzienser über ganz Europa aus und gründeten zahlreiche Klöster, die bis heute für ihre kulturellen und architektonischen Beiträge bekannt sind. Zu dieser Zeit löste sich die feudale Gesellschaft allmählich auf, und eine neue, städtischere und handelsorientierte europäische Kultur entstand, wodurch die besondere Rolle der Mönche als kulturelle und religiöse Kraft an Bedeutung gewann.
Cister – die Anfänge
Die Anfänge der Zisterzienser sind eng mit der Gründung des Klosters Cîteaux in Frankreich im Jahr 1098 verbunden. Robert von Molesmes und seine Gefährten suchten nach einer Rückkehr zu den Ursprüngen des monastischen Lebens. Sie schrieben eine Regel, die eine strikte Lebensweise nach den Idealen der Benediktiner betonte, jedoch mit einer stärkeren Betonung auf Armut und Isolation. Diese Klostergründung inspirierte viele andere Männer und Frauen, ähnliche Gemeinschaften zu formen.
Expansion und Krise
In den folgenden Jahrhunderten erlebte der Zisterzienserorden ein schnelles Wachstum mit Klostergründungen in ganz Europa, von England bis nach Osteuropa. Diese Expansion brachte jedoch auch Herausforderungen mit sich. Im 12. und 13. Jahrhundert entstanden interne Konflikte über die Interpretation der Regeln und die wachsenden Reichtümer der Klöster. Diese Krise führte zu einer Spaltung innerhalb des Ordens, wobei einige Gemeinschaften sich stärker an die ursprünglichen Ideale hielten als andere.
Zisterzienserregeln, Statuten und Regierung
Die Regeln und Statuten der Zisterzienser basieren auf der Benediktinerregel, jedoch mit spezifischen Anpassungen. Die Mönche leben nach einem strengen Tagesablauf, der Gebet, Arbeit und Gemeinschaft umfasst. In dieser Zeit verloren die Klöster ihre zentrale Rolle als Bildungseinrichtungen und Pilgerstätten, da viele dieser Funktionen nun von den Städten übernommen wurden. Die Governance innerhalb der Klöster beruht auf einem Abt oder einer Äbtissin, der die Gemeinschaft leitet und für die spirituelle sowie materielle Wohlfahrt verantwortlich ist.
Zisterzienser – eine zweiteilige Ordnung
Der Zisterzienserorden ist in zwei Hauptäste unterteilt: die Zisterziensermänner und die Zisterzienserinnen. Während die Männerklöster sich auf das monastische Leben konzentrieren, spielen die Frauenklöster eine wichtige Rolle in der spirituellen Bildung und gemeinschaftlichen Unterstützung. Diese Teilung spiegelt die Entwicklung weiblicher Klöster im Zusammenhang mit den bestehenden Traditionen und der Zisterzienserregel wider.
Zisterzienser – die Mönche
Die Zisterziensermönche sind bekannt für ihren Disziplin und ihre Hingabe zum monastischen Leben. Sie tragen oft ein einfaches weißes Gewand, das ihre Abkehr von weltlichen Gütern symbolisiert. Der Alltag der Mönche ist geprägt von Gebet, Arbeit in den Klostergärten und Landwirtschaft, sowie von gemeinsamen Gebetssitzungen. Diese alltäglichen Aktivitäten sind nicht nur zur Selbstversorgung wichtig, sondern auch zur Verbreitung von Wissen über landwirtschaftliche Techniken.
Zisterzienser-Spiritualität, Kunst und Architektur
Die Spiritualität der Zisterzienser ist tief verwurzelt in der Meditationspraxis und dem Streben nach innerer Ruhe und Gottverbundenheit. Sie sind bekannt für ihre klare und funktionale Architektur, welche die Philosophie der Einfachheit widerspiegelt. Ihre Klöster sind oft von großen, ruhigen Gärten umgeben, die die Verbindung zum Glauben und zur Natur betonen. Auch die Kunst, die in den Zisterzienserklöstern entstand, ist von dieser spirituellen Suche geprägt und oft zurückhaltend sowie symbolisch.
Zisterne – die Geheimnisse
Die Zisterzienserbewegung ist nicht nur eine religiöse Gemeinschaft, sondern auch ein Ort des Geheimnisses und der inneren Entfaltung. Viele der Mönche und Nonnen widmeten ihr Leben der Suche nach Gott und dem Verständnis der Schöpfung. Es gibt viele historische Berichte über mystische Erfahrungen und die Suche nach tiefem geistlichen Wissen innerhalb der Klöster, die die Zisterziensertradition geprägt haben.
Der Alltag der der Mönche
Der Alltag der Zisterziensermönche ist stark strukturiert. Er beginnt oft mit dem Morgengebet, gefolgt von Arbeit, Meditation und weiteren Gebetszeiten. Diese Strukturierung fördert sowohl die geistliche Praxis als auch die körperliche Arbeit. Der Rhythmus ihres Lebens ist darauf ausgelegt, die Gemeinschaft zu stärken und den individuellen Glauben zu vertiefen.
Alcobaca Kloster
Die Zisterzienser in Portugal
In Portugal haben die Zisterzienser und deren Schwestergesellschaften eine bedeutende Rolle gespielt. Die Gründung von Klöstern in diesem Land brachte neue religiöse Praktiken und kulturelle Einflüsse. Diese Klöster trugen zur Verbreitung von Wissen in Bereichen wie Landwirtschaft und Architektur bei und sind heute Zeugen einer reichen Geschichte, die das religiöse und kulturelle Erbe Portugals maßgeblich geprägt hat.
Karte> Die wichtigstne Zisterzienser Klöster in Portugal
- Kloster Fiães
- Mosteiro de Ermelo
- Igreja do Mosteiro de Santa Maria de Bouro
- Kloster Júnias
- Kloster Tarouca
- Convento Rainha Santa Mafalda
- Kloster Salzedas
- Zisterzienserinnenabtei Tabosa
- Mosteiro de São Pedro das Águias
- Kloster Aguiar
- Mosteiro de Santa Maria de Seiça
- Zisterzienserinnenabtei Celas
- Mosteiro de Lorvão
- Kloster von Cós
- Mosteiro de Alcobaça
- Mosteiro de São Cristóvão de Lafões - Turismo
- Kloster Maceira Dão
- Convento do Beato Event Center
- Kloster Unserer Lieben Frau von Desterro
- Mosteiro de Nossa Senhora da Nazaré do Mocambo
- Zisterzienserinnenabtei Odivelas
- Convento de Santa Maria de Almoster
- Convento de Santa Clara
- Zisterzienserinnenabtei Cástris
- Antigo convento de Nossa Senhora da Piedade