Berühmte Seefahrer
Berühmte portugiesische Seefahrer in der Übersicht
Heinrich der Seefahrer 1394* - 1460+
João Gonçalves Zarco 1390*- 1467 +
Frei Gonçalo Velho 1433
Gil Eanes 1434
Bartolomeu Dias 1488
Vasco da Gama - 1498
Pedro Alvares Cabral 1467* - 1520+
Fernão de Magalhães 1519
João Gonçalves Zarco
Einnahme von Ceuta und Entdeckung von Madeira und Porto Santo
João Gonçalves Zarco war ein portugiesischer Seefahrer aus dem 15. Jahrhundert. Er war der Entdecker der Insel Porto Santo im Jahr 1418 zusammen mit Tristão Vaz Teixeira. Später erreichte er die Insel Madeira. Als die Insel Madeira in Capitanias aufgeteilt wurde, um sie zu bevölkern und ihre Ressourcen zu nutzen, wurde João Gonçalves Zarco die capitania von Funchal zugesprochen. Als Adliger des Haushalts von Infante D. Henrique nahm Zarco an mehrren Schlachten teil, unter anderem der Belagerung von Tanger. Dafür wurde er in 1437 zum Ritter geschlagen wurde. Danach widmete er sich dem Bau von Schiffen auf Madeira. Diese Schiffe dienten Heinrich dem Seefahrer, um sie bei seinen Expeditionen und Entdeckungen um Cape Bojador einzusetzen. Das Todesdatum von João Gonçalves Zarco ist unklar, aber es wird angenommen, dass es um 1467 stattgefunden hat. Seine letzte Ruhestätte fand Zarco im Kloster de Santa Clara in Funchal.
Gonçalo Velho Cabral
Entdeckung und Kolonisierung der Azoren
Gonçalo Velho Cabral, ein enger Mitarbeiter von Infanten D. Henrique, nahm an den wichtigsten Errungenschaften der portugiesischen Expansion im 15. Jahrhundert teil. 1415 beteiligte er sich an der Expedition nach Ceuta und war danach häufiger in Nordafrika anzutreffen. Neben seiner Arbeit für Infanten D. Henrique widmete er sich auch der Kaperfahrt und Seefahrt im Dreieck entlang der Algarve und der nordafrikanischen Küste bis zu den Kanarischen Inseln und dem Archipel von Madeira. Gonçalo Velho ist ein bekannter Name in der Geschichte der Azoren. Er gilt als einer der Entdecker dieser Inseln. Der Prozess der frühen Kolonisierung des Archipels ist eng mit ihm verbunden, da er Kapitän von São Miguel und Santa Maria war.
Gil Eanes
Umfahrung des beruechtigten Cap Bojador
Gil Eanes war der erste Portugiese, der das berüchtigte Kap Bojador im Jahr 1434 überquerte. Sein Schiff verschwand nicht wie unzählige anderen Schiffe, die vor ihm denselben Weg eingeschlagen hatten. Stattdessen gelang es ihm, sicher wieder an Land zu kommen und den Mythos von Seeungeheuern und der Unpassierbarkeit des Kaps Bojador endgültig zu entkräften.
Das Cabo Bojador war als Cabo do Medo ( Kap der Angst) bekannt. Die Navigation in dieser Region ist sehr riskant, da sich scharfkantige Riffe im Meer befinden. 25 Kilometer vor der Küste des Kaps beträgt die Tiefe nur zwei Meter - vermutlich aufgrund der Verschlammung, die durch Sandstürme entstanden ist, die über Jahrhunderte hinweg vom nahegelegenen Sahara-Gebiet geweht wurden. Seine Fahrt ebnete den Weg für die weitere Erkundung entlang der afrikanischen Westküste und war Grundlage für die späteren Expeditionen zum Kap der Guten Hoffnung im südlichen Afrika und den Weg nach Asien.
Bartolomeu Dias
Umrundung des Caps der guten Hoffnung
Als der König D. João II. 1481 den Thron bestieg, wurde schnell deutlich, dass eines seiner großen Ziele der Seeweg nach Osten war und dass seine Bemühungen sich besonders auf die Suche nach einer Seeroute, die den Atlantischen Ozean mit dem Indischen Ozean verbindet, konzentrieren würden.
Im Jahr 1488, traf der portugiesische Seefahrer Bartolomeu Dias mit seiner Mannschaft in der Region um das Cap der guten Hoffnung ein und sah sich bei seiner Fahrt mehreren Tagen schweren Stürme gegenüber, die das Überleben der Expedition gefährdeten. Aus diesem Grund nannte Bartolomeu Dias diesen Ort "Cabo das Tormentas" (Kap der Stürme). Allen Schwierigkeiten zum Trotz gelang es ihm und seiner Mannschaft, die Umrundung des "unüberwindlichen" Kaps. Er war damit der erste Navigator, der diese bisher unpassierbare Stelle überwand. Damit wurde der Seeweg in den Indischen Ozean und nach Asien für die Menschheit geöffnet. Es war ein großer Erfolg für Portugal.
Als Bartolomeu Dias nach Portugal zurückkehrte und König João II. über seine Eroberung informierte, missbilligte er den Namen Kap der Stürme; der Monarch nannte es das Kap der Guten Hoffnung. Bartolomeu Dias wird mit dem Eintritt in eine neue Welt verbunden, die das Weltbild seiner Zeitgenossen grundlegend veränderte. Seine Reisen leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Entstehung einer Route, die sich als grundlegend neu erweisen sollte. Bartolomeu Dias trug mit seiner Fahrt entscheidend zu einer endgültigen Veränderung in der Geschichte des Atlantischen Ozeans bei.
Vasco da Gama
Entdeckung des Seewegs nach Indien
Vasco da Gama wurde 1469 geboren. Er war ein berühmter portugiesischer Seefahrer, der sich durch die Entdeckung des Seewegs nach Indien im Jahr 1498 auszeichnet.
Der Handel im Mittelmeerraum wurde in dieser Zeit von der Republik Venedig dominiert. Diese herrschte auch über die Handelswege zwischen Europa und Asien. Die portugiesische Krone wünschte sich jedoch einen Bruch des Monopols und nutzte dafür die Route von Bartolomeu Dias zum Kap der Guten Hoffnung, um den Indischen Ozean zu erreichen. Die Portugiesen hatten bereits andere Expeditionen durchgeführt, welche nahelegten, dass Indien vom Atlantik aus per Seeweg erreichbar sein könnte.
Die genauen Gründe, warum König D. Manuel den adeligen Vasco da Gama als Kapitän-Major der nach Indien entsandten Armada auswählte, sind unklar. Die damaligen Chroniken geben uns keinen Einblick darauf, warum ein Adliger, der scheinbar unbekannt, für die Leitung einer so bedeutenden Expedition für das Königshaus ausgewählt wurde.
Trotzdem ist sicher, dass Vasco da Gama das Kommando über die Karavellen Flotte hatte, die am 8. Juli 1497 von Lissabon aus in See stach und aus den Schiffen São Gabriel und São Rafael bestand - kommandiert von Vasco da Gama und seinem Bruder Paulo da Gama . Sie fuhren in unbekanntes Territorium hinein, umrundeten das Kap der Guten Hoffnung und erkundeten die Region rund um die Insel Mosambik sowie Mombasa, wo gewalttätige Zwischenfälle auftraten. Am 20. Mai erreichte die Flotte schließlich Kalkutta.
Die erste vom florentinischen Bankier und Geschäftsmann Giromalo Sernige finanzierte Expedition mit 170 Mann an Bord war hauptsächlich explorativ. Die vier Schiffe, auf denen sie unterwegs waren, hielten Aufzeichnungen in einem Logbuch fest, das dem Matrosen Álvaro Velho zugeschrieben wird. Die Reiseroute von Vasco da Gama nach Indien wurde 1838 in Porto veröffentlicht und trägt den Namen "Roteiro da Viagem". Das Dokument beschreibt Gamas Reise im Jahr 1497, bei der er als erster Europäer den Seeweg um das Kap der Guten Hoffnung nach Indien genommen hat. 2013 wurde das Dokument von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes "Memory of the World" aufgenommen.
Nachdem die Flotte Teneriffa und den kapverdischen Archipel passiert hatte, machte Vasco da Gama, der Bartolomeu Dias bei diesem Teil ersten Teil der Reise in seiner Crew hatte, nach dem Passieren von Sierra Leone auf offener See eine Kehrtwende nach Süden. Sie waren erfolgreich und es war die bisher längste Reise auf hoher See gewesen. Sie gelangten an die Küste von Mosambik. Ihre erste Ankunft in Indien fand im Februar 1498 in Calicut statt und ebnete Europäern den Weg nach Indien auf dieser Route.
Vasco da Gama befehligte 1502 eine zweite Expedition nach Indien und 1519 ernannte ihn König Manuel I. zum ersten Grafen von Vidigueira. Im Jahr 1524 ernannte man ihn zum Gouverneur von Indien und schickte ihn in das Land zurück. Kurz darauf erkrankte er an Malaria und starb, bevor er Goa erreichte. Sein Leichnam wurde in der Igreja de São Francisco in Cochin, Indien, beigesetzt und anschließend im Jahr 1539 nach Portugal transportiert. Heute befinden sich seine sterblichen Überreste im Jerónimos-Kloster in Belem - Lissabon. Das klassische Werk "Os Lusíadas" von Luíz Vaz de Camões konzentriert sich weitgehend auf seine Reisen. Vasco da Gama gilt heutzutage als einer der größten portugiesischen Seefahrer.
Pedro Álvares Cabral
Entdeckung von Brasilien
Die beiden Länder Portugal und Spanien waren im 15. und 16. Jahrhundert mächtige Nationen auf den Weltmeeren. Um den Handel im Osten weiter zu festigen und zu dominieren, organisierte Dom Manuel im Jahr 1500 ein großes Geschwader. D. Manuel I. ernannte Cabral zum Kapitän-Major dieser Expedition. Die Flotte war die größte, die jemals in den Osten geschickt wurde. Bartolomeu Dias und Nicolau Coelho übernahmen das Kommando der Schiffe von Cabral. Auf jedem Schiff befanden sich Adlige, Ordensleute, Wissenschaftler und Astronomen. Die Karavellen der Cabral-Flotte starteten am 9. März 1500 in Richtung Indien. Während ihrer Fahrt kamen sie jedoch vom Weg ab und landeten schließlich in Brasilien. Am 22. April erreichten die Schiffe die Südküste des heutigen Bundesstaates Bahia. Die Landung auf brasilianischem Boden fand am 23. April 1500 statt - 45 Tage nach der Abreise aus Portugal. Mit einer Messe am 1. Mai besiegelte Pedro Álvares Cabral den Besitz der brasilianischen Ländereien durch die portugiesische Krone. Ab ca. 1530 begann die systematische Kolonialisierung von Brasilien durch die Portugiesen.
1509 zog sich Cabral auf sein Anwesen in der Nähe von Santarém zurück.. Pedro Álvares Cabral starb 1520 in Santarém, Portugal. Sein Leichnam wurde in der Kirche von Graça (Lissabon) beigesetzt.
Fernão de Magalhães
Die erste Weltumseglung
Fernão de Magalhães war ein bekanntes Kind aus portugiesischen Adel. Er wurde am 3. Februar 1480 in Sabrosa, im Norden Portugals, in Trás-os-Montes geboren und verbrachte seine Kindheit in Lissabon. Mit 25 Jahren nahm er an Reisen nach Ostindien teil, die die Regionen China, Japan, Indien, Arabien und Persien umfassten. 1513 kämpfte er in der Region Azamor bei der Eroberung Marokkos und wurde dabei an einem Bein verwundet. Aufgrund von Gerüchten über mögliche Verhandlungen mit den Mauren wurde Fernão de Magalhães des Verrats beschuldigt und der König hinderte ihn daran, weiterhin dem Land zu dienen. Daraufhin bot er seine Dienste dem spanischen König Carlos V. an.
Fernão Magalhães und seine neue Expedition brachen im September 1519 nach Brasilien auf. Sie segelten bis nach Rio de Janeiro, wo sie das Ende des Jahres verbrachten und ihre Reise anschließend fortsetzten. Im Januar 1520 erreichten sie einen Fluss, der später zum Rio de la Plata werden sollte. Die Expeditionen unter der Führung von Fernão Magalhães wurden fortgesetzt, bis man den Golf von São Matias erreichte; dort fand man große Menschen, denen die Crew den Namen "Patagones" gab - die Region nannte man Patagonien (Argentinien).
Die Flotte setzte ihre Fahrt am August 1520 unter schwierigen Wetterbedingungen fort und musste Monate lang wegen schlechten Wetter anhalten. Im Oktober gelang es ihnen, das "Kap der elftausend Jungfrauen" zu erreichen, was ihnen die Möglichkeit gab, zum Pazifischen Ozean zu überqueren. Diese knapp 600 km (318 Seemeilen) lange Route vom atlantischen zum pazisfischen Ozean führte sie 27 Tage lang durch einen engen und beängstigenden Pfad, der heute als Magellanstraße bekannt ist. Als sie am neuen Ozean ankamen, benannten sie ihn wegen seiner beruhigenden Wirkung auf die Wellen Pazifik. Nach viel Segeltagen und kaum noch Vorräten erblickten sie am 16. März 1521 endlich die Philippinen.
"Das Genie" des portugiesischen Seefahrers liegt in der beispiellosen Leistung, den Pazifischen Ozean beim ersten Versuch zu überqueren.
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